Kristina Milz

KRISTINA MILZ IST ZEITHISTORIKERIN, BIOGRAFIN UND FREIBERUFLICHE AUTORIN

Einsichten & Perspektiven: Länder des Nahen Ostens im Porträt

Einige Jahre nach Beginn der Massendemonstrationen im arabischen Raum startete die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in ihrer Zeitschrift „Einsichten und Perspektiven“ eine Reihe mit Texten über die Region: Kristina Milz porträtierte in essayistischen Aufsätzen jeweils ein Land mit seiner Geschichte und zeitgenössischen Entwicklung. Den Auftakt bildete im Jahr 2015 Tunesien, ein kleines Land im Norden Afrikas, das zum „Insolvenzverwalter des ‚Arabischen Frühlings'“ wurde.

LÄNDERPORTRÄT: ISRAEL

START-UPS, SIEDLER UND „SMARTE PAZIFISTEN“

Israels Metropole Tel Aviv gilt als Vorposten des Westens im Nahen Osten – die „Start-up Nation“ zeigt hier ihr innovatives Gesicht, die Club-Szene gilt als legendär, das Sprachen-Wirrwarr auf den Straßen zeugt von Immigration und touristischem Erfolg. In der Stadt am Mittelmeer werden die Spannungen im Land und an seinen Grenzen oftmals verdrängt. Dabei ist Israel auch Sderot, direkt am Hamas-regierten Gaza-Streifen. Es ist der Schweinefleisch produzierende Kibbuz im Norden, es ist Haifa, wo die Glaubensgemeinschaft der Baha’i ihr religiöses Zentrum hat, es ist die jüdische Siedlung Ariel im Westjordanland, deren Bewohner israelische Staatsbürger sind. Und natürlich ist es Jerusalem, die Heilige Stadt, in der seit nunmehr zwei Jahren die sogenannte „Messer-Intifada“ ihre Opfer findet.

IN: EINSICHTEN & PERSPEKTIVEN, 3/2017

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LÄNDERPORTRÄT: PALÄSTINA

IM OSTEN NICHTS NEUES?

Mehrere Jahrzehnte beherrschte der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern die europäischen Schlagzeilen über den Nahen Osten. Seit 2011 steht er im medialen Schatten des sogenannten „Arabischen Frühlings“ und dessen Folgen: Der Krieg in Syrien und der Terror des selbsternannten „Islamischen Staates“ (IS) in den Nachbarländern verdrängten den bisher als am wichtigsten erachteten Konflikt im Nahen Osten von der Agenda des Westens. Die Entwicklung im „Heiligen Land“ findet der aufmerksame Zeitungsleser derzeit eher in den Randspalten. Eines vernachlässigt die Berichterstattung über Israel und Palästina dabei damals wie heute: Auf beiden Seiten leben nicht nur Kontrahenten eines Konflikts, sondern vor allem Menschen, die versuchen, ihren Alltag zu meistern. In diesem Porträt soll es um die Menschen in Palästina gehen: um die Bürger eines Staates, der offiziell nicht existiert.

IN: EINSICHTEN & PERSPEKTIVEN, 4/2016

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LÄNDERPORTRÄT: ÄGYPTEN

DIKTATUR RELOADED?

Nachdem Hosni Mubarak im Januar 2011 aus dem Amt gejagt worden war, dachten viele Ägypter, mit ihm auch die Diktatur vertrieben zu haben. Doch es folgten Repressionen unter anderen Vorzeichen: Die Muslimbrüder und der neue Präsident Mohammad Mursi machten sich an eine Umstrukturierung der Gesellschaft und auch vor den wirtschaftlichen Schwergewichten des Landes nicht Halt. Unter anderem dies sollte den Islamisten zum Verhängnis werden – nach dem Militärputsch müssen sie nun dabei zusehen, wie das Regime sie als „Terroristen“ verfolgt und die Zivilgesellschaft unterdrückt. Die alte Diktatur hat lediglich ein neues Gesicht: Abd al-Fattah as-Sisi.

IN: EINSICHTEN & PERSPEKTIVEN, 2/2016

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LÄNDERPORTRÄT: SYRIEN

SYRIEN STIRBT

Ein Land im Strudel der Gewalt: Seit den friedlichen Demonstrationen im Frühjahr 2011 mussten hunderttausende Syrerinnen und Syrer ihr Leben lassen. Während sich die internationale Gemeinschaft nicht auf einen Weg zum Frieden einigen kann, sind Millionen Menschen innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht. Die einstigen Staatsgrenzen gelten längst nicht mehr: Im Osten des Landes wütet der selbsternannte „Islamische Staat“, im Westen terrorisiert das Regime sein Volk mit Folter und Fassbomben. Bashar al-Assad, der einstige Hoffnungsträger der Nation, ist zu ihrem Totengräber geworden.

IN: EINSICHTEN & PERSPEKTIVEN, 1/2016

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LÄNDERPORTRÄT: TÜRKEI

ATATÜRKS ALBTRAUM

Ein Partner im Zweifrontenkrieg: Die Türkei kämpft seit Juli 2015 gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) und auch der gewaltsame Konflikt mit
der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK flammt wieder auf. Während die europäischen Staaten in der Flüchtlingspolitik mehr denn je auf Staatspräsident Erdoğan angewiesen sind, zeigen sich im Innern des Landes die Folgen eines Versäumnisses der jüngeren EU-Geschichte: Die regierende AKP fühlt sich an demokratische Versprechungen im Rahmen der Beitrittsverhandlungen längst nicht mehr gebunden. Die türkische Frage zu Beginn des 21. Jahrhunderts lautet: Wer verteidigt eigentlich noch Atatürks Erbe – und wer die Demokratie?

IN: EINSICHTEN & PERSPEKTIVEN, 4/2015

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LÄNDERPORTRÄT: KATAR

IM ANFANG WAR DAS ÖL

Die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 hat die Aufmerksamkeit der Welt auf das kleine Emirat Katar gelenkt. Noch sind es sieben Jahre bis zur WM. Doch längst werden Fragen gestellt, die am aufwändig gepflegten Image des Emirats kratzen. Missachtung der Menschenrechte und „Sklaverei“, Korruption, Finanzierung von Terroristen und Versagen im arabischen Flüchtlingsdrama: Die Liste der Vorwürfe gegen das reichste Land der Erde ist lang. Und der kleine Staat am Golf versteht die Welt nicht mehr.

IN: EINSICHTEN & PERSPEKTIVEN, 3/2015

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LÄNDERPORTRÄT: IRAN

DER GANZ NORMALE GOTTESSTAAT

Grün leuchteten Teherans Straßen im Sommer 2009, als tausende iranische Bürger gegen Wahlbetrug und die unterdrückerische Politik einer religiös ver- brämten Diktatur demonstrierten. Was folgte, war die blutige Niederschlagung einer friedlichen Bewegung. Ein traumatisiertes Volk, die durch Sanktionen ruinierte Wirtschaft, internationale Ächtung durch das Atomprogramm und aggressive Rhetorik – das Modell Ahmadinejad wartete nur auf sein Ende. Mit dem moderaten Präsidenten Hassan Rouhani würde nun alles anders werden, glaubten viele Beobachter. Für Millionen Iranerinnen und Iraner ist dies vor allem eines: ein großes Missverständnis.

IN: EINSICHTEN & PERSPEKTIVEN, 2/2015

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LÄNDERPORTRÄT: TUNESIEN

INSOLVENZVERWALTER DES ARABISCHEN FRÜHLINGS

Vor vier Jahren floh der tunesische Diktator Ben Ali vor den revolutionären Unruhen nach Saudi-Arabien. Seither haben gravierende politische und gesellschaftliche Veränderungen das nordafrikanische Land zum einzig verbliebenen Hoffnungsträger des einst so gefeierten „Arabischen Frühlings“ gemacht. Dabei steht es vor enormen Herausforderungen: Die Arbeitslosigkeit steigt, die Wirtschaft stagniert und die Jahrzehnte währende autokratische Herrschaft muss aufgearbeitet werden. Seit Monaten verzweifeln zudem tausende Familien, weil ihre Söhne für den „Islamischen Staat“ kämpfen. Trotzdem regiert seit der friedlichen Machtübergabe Ende 2014 die Hoffnung in Tunesien. Ein Porträt des Geburtslandes der Arabischen Revolution.

IN: EINSICHTEN & PERSPEKTIVEN, 1/2015

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